Deutschlands Mittelstand ist von zentraler Bedeutung für die heimische Wirtschaft. Er braucht kalkulierbare Rahmenbedingungen und mehr Unterstützung für seine spezifischen Belange: Das ist die zentrale Botschaft des 24. Zulieferforums der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ). „Wir müssen mehr darüber reden, was die mittelständischen Unternehmen für unser Land tun“, stärkte Dr. Philipp Birkenmaier, seit August 2019 Leiter der Stabstelle Mittelstand im Bundes-wirtschaftsministerium, den Zulieferern den Rücken.
Mehr als 150 Geschäftsführer aus den Mitgliedswerken der sieben Verbände, die die ArGeZ vertritt, nahmen an der von Anke Plättner (Phoenix) moderierten Veranstaltung teil. Das 24. Zulieferforum folgte dem Leitmotiv „Neue Mobilität und Nachhaltigkeit“. Die Mobilitätskonzepte der Zukunft wurden von Martin Koers (Geschäftsführer VDA) und Christoph Stürmer (PwC) beleuchtet. Beide skizzierten ein künftiges Szenario von Mobilität, in dem Verbrennertechnik nicht ersetzt, sondern zunehmend ergänzt wird von elektrifizierten Antrieben sowie geteilter Mobilität mit intensiverer Nutzung von Fahrzeugen als bislang üblich. Batterieelektrische Fahrzeuge werden kurz- und mittelfristig benötigt, um die anspruchsvollen Klimaziele zu erreichen und Strafzahlungen der Hersteller zu vermeiden.
Der zweite Block widmete sich dem Nachhaltigkeitsmanagement in der Lieferkette. Die Referenten Prof. Julia Schwarzkopf (HTW Berlin) und Dr. Martin Schiweck (WV Metalle) ließen keine Zweifel daran, dass das Thema neben anderen bestimmend werden wird für die Auswahl sowie das künftige unternehmerische Agieren von Zulieferern.
Dr. Philipp Birkenmaier warnte anschließend vor eine Überforderung des Mittelstandes. Seine Botschaft: „Wir müssen mehr darüber reden, was die mittelständischen Unternehmen für unser Land tun.“ Die abschließende Diskussion mit Dr. Hans-Toni Junius (Vorsitzender des BDI/BDA Mittelstandsausschusses) behandelte zentrale Fragen des Unternehmertuns. „Die Politik müsste Leitlinien vorgeben, die Mut machen, wieder zu investieren“, zeigte Junius angesichts nachlassender Investitionen Defizite der Berliner Politik auf und forderte: „Der Unternehmer benötigt kalkulierbare Rahmenbedingungen. Für den deutschen Mittelstand sind die Exportmärkte von großer Bedeutung. Das Wirtschaftsministerium muss sich spürbar für den Warenaustausch ohne Beschränkungen einsetzen.“ Birkenmaier warb um die Unterstützung der Politik durch den Mittelstand und räumte gleichzeitig mit Blick auf die Bundesregierung ein: „Wir müssen schneller werden“.
Bild anbei (von links nach rechts): Dr. Hans-Toni Junius, Dr. Philipp Birkenmaier, Anke Plättner
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