Geschäftsklima Zulieferindustrie

Geschäftsklima Zulieferindustrie – Oktober 2025

Geschäftsklima verschlechtert sich erstmals seit vier Monaten

Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer hat sich im Oktober 2025 geringfügig verschlechtert. Es fiel von -9,6 auf -10,4 Punkte. Erstmals seit vier Monaten verschlechtert sich somit das Geschäftsklima im Vormonatsvergleich.

Zurückzuführen ist diese leicht negative Tendenz auf pessimistischere Angaben in beiden Segmenten – den Erwartungen für die kommenden sechs Monate und der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Liegen letztere bei einem Saldo von -18,8 Punkten, rangieren die Erwartungen im Saldo mit -1,5 Punkten nur geringfügig unter der Neutralitätslinie.

Ein zentraler Unsicherheitsfaktor bleibt die Handelspolitik der USA. Zwar hatte die EU-Kommission eine Teilvereinbarung mit der US-Regierung erzielt, durch die für bestimmte Warengruppen die ursprünglich angedrohten Zölle auf 15 % begrenzt wurden. Diese Einigung hat jedoch den allgemeinen Druck auf die internationalen Lieferbeziehungen kaum verringert. Gleichzeitig sorgten Zollerhöhungen auf Aluminium- und Stahlerzeugnisse sowie auf Komponenten mit entsprechenden Materialanteilen für erhebliche Irritationen in Europa.

Spürbar wachsen auch zunehmende Handelsumlenkungseffekte aus Asien, insbesondere aus China, wo Hersteller infolge der US-Zölle Absatzmärkte in Europa suchen. Diese Verschiebungen erhöhen den Importdruck auf die europäischen Zulieferbranchen erheblich und führen zu Wettbewerbsverzerrungen, die sich zunehmend auf die gesamte industrielle Wertschöpfungskette auswirken.

In Brüssel wird derzeit auch über die Einführung eines European Local Content diskutiert, der als Voraussetzung für die Teilhabe von Fahrzeugen an staatlichen Förderprogrammen dienen könnte. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wertschöpfungsketten zwar nicht grundlegend verbessern, könnte aber einen Beitrag leisten, um industrielle Produktion stärker in Europa zu halten. Entscheidend bleibt je-doch, dass Deutschland endlich wettbewerbsfähige Standortbedingungen schafft. Für viele Unternehmen bleibt entscheidend, dass sich die Rahmenbedingungen für Investitionen und Beschäftigung insgesamt verbessern. Ohne spürbare Entlastung bei Energie, Bürokratie und Planungssicherheit setzt sich die Deindustrialisierung weiter fort.

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