Geschäftsklima Zulieferindustrie

Geschäftsklima Zulieferindustrie – Juni 2025

Positivtrend vorerst gestoppt

Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer konnte im Juni den positiven Trend der vergangenen Monate nicht fortsetzen. Mit einem Rückgang von 0,9 Saldenpunkten auf einen neuen Wert von -20,1 zeigt sich eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Dies wird sowohl in den Erwartungen für die kommenden sechs Monate als auch in der Beurteilung der aktuellen Lage deutlich. Während sich die Erwartungen leicht um 0,3 Punkte auf -12,0 Saldenpunkte erhöhten – der höchste Wert seit März 2023 – verschlechterte sich die Einschätzung der aktuellen Lage um 2,1 Punkte auf -27,9.

Die geopolitischen und -ökonomischen Unsicherheiten bleiben ein belastender Faktor für die Stimmung der deutschen Zulieferer. Trotz konkreterer Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland trugen diese nicht zur weiteren Verbesserung der Erwartungen im Juni bei. So könnten die weiterhin unklaren Äußerungen des amerikanischen Präsidenten bezüglich drohender Zölle für zusätzliche Unsicherheit sorgen. Zudem hat sich die militärische Eskalation zwischen Israel und den USA einerseits und dem Iran andererseits negativ auf den Ausblick der deutschen Zulieferer ausgewirkt. Inwiefern diese Entwicklungen jedoch tatsächlich in die Erwartungen eingegangen sind, bleibt schwer zu beurteilen – der kürzlich verkündete Waffenstillstand und die damit verbundenen Deeskalationssignale dürften in den aktuellen Daten noch nicht vollständig abgebildet sein.

Wichtiger wird jedoch, wie die Bundesregierung ihre angekündigten Maßnahmen umsetzt. Der in Angriff genommene Investitionsbooster und der vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf signalisieren, dass wichtige Impulse gesetzt werden. Besonders im Bereich der Energiekosten besteht jedoch weiterhin Klärungsbedarf, um die Erholung des Geschäftsklimas zu fördern. Nur wenn hier klare Signale gesetzt werden, kann der positive Trend der letzten Monate wieder aufgenommen werden. Bis das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer den „grünen Bereich“ erreicht, ist noch ein weiter Weg zu gehen.

 

Ansprechpartner:
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