Geschäftsklima Zulieferindustrie
Geschäftsklima Zulieferindustrie – März 2025
2025 steht unter schwierigen Vorzeichen
Die Deutsche Zulieferindustrie befindet sich tief in der Strukturkrise. Auch das Jahr 2024 war kein gutes Jahr für das Rückgrat der deutschen Industrie. So gab die Produktion um 4,9 Prozent nach. Auch der Umsatz liegt mit einem Minus von 4,7 Prozent deutlich unter Vorjahr. Vor dem Hintergrund der schwierigen Lage in den wichtigen Kundenbranchen – allen voran der Automobilindustrie, gefolgt vom Maschinenbau und der Bauindustrie – sind diese Zahlen nicht verwunderlich. Dass die Exportquote derweil auf 41,7 Prozent gestiegen ist, muss kritisch betrachtet werden. So ist die steigende Exportquote leider kein Zeugnis davon, dass die deutsche Zulieferindustrie in der jüngeren Vergangenheit an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen konnte und sich weiter internationalisiert. Im Gegenteil: Das Auslandsgeschäft steht erheblich unter Druck, doch im abgelaufenen Jahr war die Situation im Inland noch angespannter. Die zunehmende Eskalation in der Handelspolitik kommt daher zur Unzeit. Dabei wären mit Blick auf die äußerst niedrige Kapazitätsauslastung von zuletzt nur noch 71,7 Prozent Nachfrageimpulse dringend notwendig, auch um dem Beschäftigungsabbau entgegenzuwirken. Schließlich mussten die deutschen Zulieferer im Jahr 2024 mit 20.000 Beschäftigten rund 2,4 Prozent Personal abbauen.
Zwar hat sich das ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie zuletzt leicht verbessert, doch leitet sich hiervon noch keine Erholung in der Breite ab. Wenngleich sich zuletzt das Stimmungsbild im Vergleich zum Vorjahrestief von -36,4 Punkten vom Dezember verbessert hat, ist es mit saisonbereinigten -29,7 Saldenpunkten noch deutlich im negativen Bereich. Auch bedeutet dies eine abermalige Verschlechterung im Vorjahresvergleich. Dabei beurteilen die deutschen Zulieferer ihre aktuelle Geschäftslage noch schlechter als die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Lediglich 12 Prozent der Branche bewertet die Lage gegenwärtig als „gut“. Schlechter bewertete man die Lage lediglich in der Strukturkrise zu Beginn der 1990er Jahre, während der Finanzkrise und zur Hochzeit der Coronapandemie. Im Unterschied zu diesen drei Krisenphasen, dümpelt nun jedoch die Erwartungshaltung seit drei Jahren im negativen Bereich. Ein Blick auf die Auftragslage bestätigt dies. So steht auch das Jahr 2025 unter schwierigen konjunkturellen und strukturellen Vorzeichen.
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